Robert Holzmann, Mitglied des Europäischen Zentralbank-Rats, äußert die Einschätzung, dass die EZB aufgrund der anhaltenden Inflation in diesem Jahr wahrscheinlich keine Zinssenkungen vornehmen wird. Trotz der nicht ausgeschlossenen Möglichkeit einer Rezession gibt er zu bedenken, dass die bestehenden Risiken, insbesondere geopolitische Konflikte im Nahen Osten, die Versorgungsketten und Energiemärkte stören könnten, die Zentralbank von geldpolitischen Maßnahmen abhalten könnten. Holzmann ist einer von mehreren wichtigen Notenbankern, die versuchen, die aktuelle Markteuphorie bezüglich Zinssenkungen zu dämpfen.

Der Notenbanker betont, dass es trotz der Enttäuschungen in der Wirtschaft zu früh sei, über Zinssenkungen zu sprechen. Er warnt davor, dass die Festlegung eines Datums für Senkungen eine unkontrollierbare Dynamik auslösen könnte. Holzmann weist darauf hin, dass aufgrund der gegenwärtigen Unsicherheiten bezüglich der Inflationsentwicklung und anderer Faktoren eine solche Festlegung unehrlich wäre.

Obwohl die Inflation Ende des letzten Jahres nahe an das EZB-Ziel von 2% heranrückte, warnt Holzmann vor einer möglichen Fortsetzung dieser Entwicklung. Er sieht eine “Seitwärtsbewegung” in der Inflation und weist darauf hin, dass Lohnforderungen immer noch hoch sind, insbesondere in Deutschland, Österreich und den Niederlanden.

Trotz einer schwachen Wirtschaftsleistung Deutschlands im vierten Quartal und einem Rückgang für das gesamte Jahr 2023 erwartet Holzmann keine echte Rezession. Allerdings warnt er vor einer durch externe Effekte ausgelösten Rezession, insbesondere wenn geopolitische Risiken zu steigenden Öl- und Gaspreisen führen, was verschiedene Branchen beeinträchtigen könnte. Holzmann schließt nicht aus, dass dies zu einer Rezession führen könnte, insbesondere wenn die Dienstleistungsbranche davon betroffen ist. Insgesamt zeigt sich Holzmann daher besorgt über die wirtschaftliche Entwicklung in der Eurozone und warnt vor den Risiken, die in diesem Jahr auf die Region zukommen könnten.

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Quelle: FMW/Bloomberg