Portugals Notenbankchef Mario Centeno äußerte die Einschätzung, dass die Europäische Zentralbank (EZB) ihre Leitzinsen früher als bisher erwartet senken könnte. In einem Interview mit Econostream Media am Dienstag betonte er, dass die EZB nicht bis Mai warten sollte, um ihre Entscheidung zu treffen, da derzeit keine Anzeichen für zusätzlichen Inflationsdruck vorliegen. Centeno geht davon aus, dass die Zentralbank im nächsten Quartal bestätigen wird, dass die Inflation auf dem Weg ist, sich auf das mittelfristige Ziel von zwei Prozent zu reduzieren.

Besonders positiv bewertete er die Inflationsrate von 2,9 Prozent in der Euro-Zone im Dezember, da sie geringer als vom Markt erwartet war und weniger als die in den Prognosen berücksichtigten Basiseffekte ausmachte. Centeno bezeichnete die Entscheidung, die Zinssätze vorerst beizubehalten, als angemessen, betonte jedoch, dass die Senkung der Zinssätze früher erfolgen könnte als bisher angenommen. Er konnte zwar keinen genauen Zeitpunkt nennen, aber er erklärte, dass die jüngsten Entwicklungen bei der Inflation und der allgemeinen Wirtschaftslage den Zeitpunkt für eine geldpolitische Lockerung näher gerückt haben.

Die Anleger rechnen damit, dass die EZB im Verlauf des Jahres mehrere Zinssenkungen vornehmen wird, wobei der erste Schritt möglicherweise schon im März oder April erfolgen könnte. Allerdings haben einige Entscheidungsträger, darunter auch der französische Notenbankchef Francois Villeroy de Galhau, angedeutet, dass sie möglicherweise länger abwarten könnten, um sicherzustellen, dass die Inflation tatsächlich unter Kontrolle ist.

Villeroy de Galhau erklärte, dass die EZB die Zinssätze in diesem Jahr senken werde, sobald die Inflationsaussichten fest bei zwei Prozent verankert sind, und zwar auf Grundlage von soliden und dauerhaften Daten. Er vermied jedoch, einen genauen Zeitrahmen zu nennen, und betonte, dass die EZB ihre Entscheidungen von den vorliegenden Daten abhängig machen werde, ohne überstürzte Maßnahmen zu ergreifen.

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Quelle: Handelsblatt