Das EZB-Ratsmitglied Gediminas Simkus deutet an, dass trotz der aktuellen Wirtschaftslage eine Zinssenkung im Juni wahrscheinlich ist, sofern keine schwerwiegenden geopolitischen Schocks wie eine Eskalation des Konflikts zwischen Israel und dem Iran eintreten. Simkus erwartet bis Juni keine wirtschaftlichen Überraschungen, die einer Senkung der Zinsen entgegenstehen würden. Allerdings könnten geopolitische Entwicklungen wie eine Eskalation des Konflikts zwischen dem Iran und Israel die EZB dazu veranlassen, ihre Entscheidung zu überdenken.

Insbesondere betrachtet Simkus die mögliche Eskalation im Nahen Osten als potenziellen Einflussfaktor, der die Ölpreise erhöhen und somit ein Inflationsrisiko darstellen könnte. Dies wiederum würde die geldpolitischen Entscheidungen der EZB beeinflussen. Der Iran ist einer der größten Ölförderer der Welt, und etwa ein Fünftel der weltweiten Ölproduktion wird durch die Straße von Hormus transportiert, die der Iran im Falle von Sanktionen für den Schiffsverkehr sperren könnte.

Simkus geht sogar so weit zu sagen, dass es möglicherweise mehr als die erwarteten drei Zinssenkungen im Jahr geben könnte. Er betont die Bedeutung der EZB-Sitzung im Juli für die Bestimmung des weiteren Zinspfads. Trotzdem stellt er klar, dass die EZB autonom in ihren Entscheidungen ist und nicht von den Handlungen der US-Notenbank abhängig ist.

EZB-Präsidentin Christine Lagarde hebt hervor, dass die Inflationstreiber in den USA anders sind als in der Eurozone, weshalb keine direkten Rückschlüsse für die EZB-Politik gezogen werden können. Während die Inflation in den USA im März stärker stieg als erwartet, liegt sie im Euroraum nahe am Ziel von 2,0 Prozent. Lagarde betont, dass die Geldpolitik der EZB unabhängig von den Entwicklungen in den USA ist und dass die EZB datenbasiert und flexibel handeln möchte, um die wirtschaftlichen Herausforderungen anzugehen.

Wir empfehlen unseren Kunden: Vergleichen Sie intensiv und sichern Sie sich die aktuellen Zinsen. Ob die erwartete Trendwende eintritt, ist weiter nicht vorherzusehen und hängt von vielen Faktoren ab. 

Quelle: rtr